Was bedeutet chemisch vernickeln?
Die chemische Vernickelung ist ein konturtreues Beschichtungsverfahren für nahezu alle Metalle. Durch diesen Prozess wird bei einer Temperatur von etwa 90 Grad der Nickel-Überzug abgeschieden. Anders als bei der galvanischen Methode geschieht das ohne elektronischen Strom von außen. So entstehen masshaltige Beschichtungen, bei denen sich die Schichtdicke jeweils gleichmässig über die kompletten Werkstücke verteilt.
- Mid-Phos-Beschichtungen mit 6 bis 9 % Phosphorgehalt
- High-Phos-Beschichtungen mit 10 bis 12 % Phosphorgehalt (bieten wir zwar an, diese Schicht ist aber galvanisch (unter Stromeinfluss) und nicht chemisch (stromlos)
- thermische Behandlung: Härtesteigerung auf bis zu 900 HV (± 50) Thermische Behandlungen führen wir nicht selbst durch auf Wunsch kann Unterlieferant beigezogen werden
- Hybridbeschichtungen für raue Umgebungen
- Trommelbeschichtung für Schüttware
- Gestellbeschichtung für grosse, sperrige Werkstücke oder Präzisionsbauteile
Ihre Vorteile mit chemischer Vernickelung
- ✓ hoher Korrosions- und Verschleissschutz
- ✓ masshaltiges Verfahren
- ✓ hohe Härte
- ✓ sehr gute mechanisch-technologische Eigenschaften
- ✓ geringer Reibungskoeffizient
- ✓ gleichmässige Schichtdicke auch bei komplexer Geometrie
- ✓ sehr lötfähig
- ✓ kein externer Strom erforderlich
- ✓ RoHS-konform
Die 5 Arbeitsschritte der chemischen Vernickelung
Die Abläufe der chemischen Vernickelung unterscheiden sich im Detail – abhängig vom Grundmaterial und den gewünschten Eigenschaften des Werkstücks. Der wesentliche Arbeitsprozess besteht dabei aus folgenden Schritten.
1. Vorbehandlung
Damit die Chemisch-Nickel-Beschichtung optimal haftet, entfernen wir zunächst sämtliche Verunreinigungen vom Werkstück.
Je nach Material, zum Beispiel auf Edelstahl oder Kupferlegierungen, ist eine Zwischenschicht erforderlich – meist eine dünne galvanische Nickelschicht. Diese dient dazu, dass der Chemisch-Nickel-Prozess startet und eine Haftfestigkeit gewährleistet ist.
2. Eintauchen ins Vernickelungsbad
Wir tauchen das gereinigte Werkstück in einen etwa 90 Grad warmen Nickelelektrolyten – ohne externe Stromzufuhr. Da dieser Prozess autokatalytisch abläuft, bildet sich an seiner Oberfläche die feine Nickel-Schicht. Je länger die Behandlungszeit, desto höher die Schichtdicke.
3. Optional: weitere Schichten
Je nach Einsatzzweck lassen sich dem Werkstück weitere Schichten wie beispielsweise Gold hinzufügen.
4. Nachbehandlung
Die Bauteile werden gründlich gereinigt und mehrfach gespült, wodurch sich Partikel und Rückstände lösen. Abhängig vom Bedarf veredeln wir es weiter – etwa durch Polieren.
5. Qualitätsprüfung
Jedes Werkstück soll den gewünschten Spezifikationen und den Vorstellungen des Kunden präzise entsprechen. Deshalb testen wir alle Beschichtungen u. a. gründlich auf ihre Dicke, Härte und den erzielten Phosphor-Anteil.
Kontakt
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GHG Galvanik Hofmann AG
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